Abteilung Berufs- und Wirtschaftspädagogik


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Osnabrücker Schriften zur Berufs- und Wirtschaftspädagogik

In den „Osnabrücker Schriften zur Berufs- und Wirtschaftspädagogik“ werden wissenschaftliche Untersuchungen aus dem Arbeitsbereich Berufs- und Wirtschaftspädagogik der Universität Osnabrück veröffentlicht.

Hierunter fallen herausragende studentische Abschlussarbeiten (Bachelor- und Masterarbeiten), Forschungsberichte, Working Papers oder weitere wissenschaftliche Beiträge. Das Ziel der Schriftenreihe liegt in der zeitnahen und leicht zugänglichen Publikation relevanter Forschungsergebnisse im Feld der Berufs- und Wirtschaftspädagogik.

Die Osnabrücker Schriften werden herausgegeben von Prof. Dr. Dietmar Frommberger, Jun.-Prof. Dr. Silke Lange (ab 2020), Prof. Dr. Thomas Bals (ab 2021) und Dr. Janika Grunau (ab 2021).

Bisher in der Reihe erschienen:

Die Entwicklung der weiblichen Autorenschaft in »Die Deutsche Fortbildungsschule« und »Die Deutsche Berufsschule«

Die Geschichtsschreibung der Berufs- und Wirtschaftspädagogik sieht sich in der heutigen Zeit noch immer mit dem Vorwurf des Vergessens von Autorinnen und Autoren konfrontiert, die sich durch relevante Beiträge zur Berufsbildungsforschung auszeichnen und es bis heute dennoch nicht in den Kanon der Berufs- und Wirtschaftspädagogik geschafft haben. Einige Befunde deuten in diesem Zusammenhang darauf hin, dass besonders Frauen, trotz wesentlicher fachlicher Beiträge zum wissenschaftlichen Diskurs, aus der Geschichtsschreibung der Berufs- und Wirtschaftspädagogik verdrängt wurden und noch immer werden. Im Rahmen der vorliegenden Studie werden die Zeitschriften »Die Deutsche Fortbildungsschule« und »Die Deutsche Berufsschule« als Vorgänger der »Zeitschrift für Berufs- und Wirtschaftspädagogik« in den Jahrgängen von 1892 bis 1935 im Hinblick auf ihre Autorenschaft analysiert. Das Ziel dieser Untersuchung ist die Identifikation und biografische Darstellung von Frauen, die zwischen 1892 und 1935 bereits im wissenschaftlichen Diskurs der Berufs- und Wirtschaftspädagogik tätig waren und so potenziell einen Einfluss auf die Entwicklung der beruflichen Bildung gehabt haben könnten. Des Weiteren sollen Marginalisierungsmechanismen identifiziert und herausgestellt werden, die zur Verdrängung von Frauen aus dem Wissenschaftssystem beigetragen haben und möglicherweise für die Verdrängung der Autorinnen der untersuchten Zeitschrift genutzt worden sind. Die Arbeit soll einen Beitrag zur historischen Berufsbildungsforschung leisten, in der das Wissen über Autorinnen der Berufs- und Wirtschaftspädagogik in der Frühphase der wissenschaftlichen Disziplin noch immer ein Forschungsdesiderat darstellt. Das herausgearbeitete Datenmaterial stellt dabei eine Grundlage für weiterführende Forschungsprozesse dar.

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Reflexionskompetenz in der beruflichen Bildung

Mit der Reflexionskompetenz sind nicht selten hohe, wenn auch divergierende Erwartungen verknüpft. Dies überrascht nur wenig vor dem Hintergrund, dass sowohl der Begriff der Reflexion als auch der Begriff der Kompetenz im Licht ihrer zahlreichen Definitionen schillern. Dennoch wird in der heutigen Arbeitswelt die Fähigkeit zur Reflexion auf allen Ebenen der Beschäftigung gefordert. Wirft man jedoch einen Blick in den Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) tun sich Widersprüche auf. Denn hier wird die Reflexionskompetenz eher in den höheren Bildungsniveaus verortet. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, welche Rolle die Reflexionskompetenz in der beruflichen Bildung spielt. Diese Arbeit versucht, mithilfe eines zweistufigen Untersuchungsdesigns zum einen das Konstrukt der Reflexionskompetenz näher zu untersuchen und zum anderen die Frage nach der Relevanz der Reflexionskompetenz für die berufliche Bildung zu beantworten. Hierfür wird eine diskursanalytische Perspektive eingenommen. Dementsprechend ist es das Ziel, konkurrierende Deutungsperspektiven um das Konstrukt der Reflexionskompetenz zu erschließen und Rückschlüsse auf deren gesellschaftliche Auswirkung zu ziehen. Methodisch umgesetzt wird die Diskursanalyse mittels der systematischer Literaturrecherche sowie der qualitativen Inhaltsanalyse. Die Ergebnisse der Analyse weisen darauf hin, dass der Reflexionskompetenz in der beruflichen Bildung eine geringere Relevanz zugeschrieben wird, als in der akademischen Bildung, wobei hier insbesondere die Lehrkräftebildung hervorzuheben ist. Im Vergleich zum Gesamtdiskurs befasst sich der Diskurs der beruflichen Bildung eher oberflächlich mit dem Konstrukt. Zwar taucht es in Form eines Schlagwortes auf, eine tiefergehende Beschäftigung lässt der Diskurs jedoch vermissen.

Die Qualität der schulischen und berufsbegleitenden Erzieher*innenausbildung in Niedersachsen aus Auszubildendensicht. Ein Vergleich

Die Erzieher*innenausbildung ist als schulische Ausbildung des deutschen Berufsschulsystems zu verstehen. Bis auf wenige bildungspolitische Grundlagen ist sie daher an das jeweilige Landesrecht gebunden, woraus vielfach bestehende Unterschiede in der Ausbildungslandschaft in Deutschland resultieren, die wiederum Auswirkungen auf die Qualität der beruflichen Bildung haben. Diese Qualität kann unterschiedlich definiert und aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden. Zudem kann eine Messung dieser mithilfe von Modellen erfolgen. Als Reaktion auf den bestehenden Fachkräftemangel innerhalb der Erzieher*innenausbildung und die entstandene Diskussion um die Qualität und Systemrelevanz des Berufes entstand zum Schuljahr 2018/19 die berufsbegleitende Erzieher*innenausbildung in Niedersachsen. Damit wird das bestehende schulische Ausbildungsmodell um eine Variante ergänzt. Die Intention der vorliegenden Arbeit ist es, die Qualität der beiden Ausbildungsmodelle der aus Auszubildendensicht zu vergleichen. Dabei konnten sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede innerhalb der Qualität der beiden Ausbildungsmodelle aus Auszubildendensicht festgestellt und Empfehlungen für die Zukunft entwickelt werden.

Bedeutung der Gelegenheits- und Opportunitätsstrukturen für die Bildungsintegration von jungen Geflüchteten

Kongruent zur stetig steigenden Fluchtmigration gewinnt die integrative Funktion von Bildung und Arbeit kontinuierlich an Relevanz. Die berufliche Einmündung Geflüchteter ist insofern ein hochaktuelles Thema der Berufsbildungsforschung, das jedoch besonders hinsichtlich subjektorientierter Zugänge noch große Lücken aufweist. Zur Erforschung der Opportunitäts- und Gelegenheitsstrukturen junger Geflüchteter, der sich diese Masterarbeit widmet, erweist sich eben jener Zugang als sehr ergiebig. Während sich unter Jugendlichen deutscher Nationalität eine zunehmende Gelassenheit bei der Berufswahl abzeichnet, ist bei jungen Geflüchteten der Kontrastfall festzustellen. Als Kernursache macht die Arbeit die stark begrenzten Entscheidungs- und Handlungsmöglichkeiten junger Geflüchteter aus, die diese durch eine eindrückliche Offensivität und Beharrlichkeit ausgleichen. Acht Einzelfälle junger Menschen mit Fluchthintergrund, die mittels der Grounded Theory Method (nach Glaser und Strauss) ausgewertet wurden, verdeutlichen, dass in diesem Modus die für die Ausbildungsintegration wichtigsten Kontakte geknüpft werden. Zusätzlich verdichtet wird die Erkenntnis durch die Feststellung, dass es sich zumeist um ehrenamtlich Unterstützende handelt, die die entscheidenden Weichen für eine erfolgreiche Ausbildungsaufnahme der Geflüchteten stellen. Neben den Implikationen für die Zugewanderten selbst deckt die Forschung auch weitreichende Auswirkungen für Staat und Wirtschaft auf, die die Benachteiligung und Hierarchisierung von Geflüchteten nach sich ziehen. Diese Einsichten werden im Schlussteil der Arbeit in erste Empfehlungen sowie anknüpfende Forschungsbedarfe überführt.

Der Nachteilsausgleich als Unterstützung für Geflüchtete in der dualen Ausbildung? Eine qualitative Analyse

(Flucht-)Migration ist ein relevantes Thema, das im Einwanderungsland Deutschland nicht nur zu Zeiten von Migrations-Peaks gegenwärtig ist. Aus berufs- und wirtschaftspädagogischer sowie bildungspolitischer Perspektive stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage nach der schulischen und beruflichen Integration von jungen Geflüchteten. In der empirischen Abschlussarbeit wurden die Herausforderungen junger Geflüchteter in dualen Ausbildungsgängen, z. B. sprachliche Barrieren, untersucht und der Nachteilsausgleich als vermeintlicher Lösungsansatz genauer betrachtet. Hierzu wurden Stakeholder aus politisch-administrativen und praktischen Settings der beruflichen Bildung in insgesamt sechs Expertinnen- und Experteninterviews befragt. Die Auswertung der explorativen Daten erfolgte mittels Grounded Theory nach Strauss und Corbin. Die Ergebnisse zeigen, dass eine systematische Öffnung des Nachteilsausgleichs für Geflüchtete nicht zielführend zum Erfolg in Prüfungen beitragen würde – was auch durch die heterogene Ausgangssituation Geflüchteter bedingt ist. Vielmehr bedarf es begleitend während der gesamten Ausbildung einer Sprachförderung, die auch die Besonderheit von Prüfungssprache berücksichtigt. Neben diesem zentralen Ergebnis werden weitere Handlungsoptionen aus Perspektive der einbezogenen Akteurinnen und Akteure aufgezeigt, die im Sinne einer inklusiven Bildung allen Auszubildenden zu Gute kommen könnten.

Lehrergesundheit - Belastungsschwerpunkte von Lehrkräften and berufsbildenden Schulen. Eine qualitative Untersuchung aus der Perspektive der Lehrkräfte

Thema dieser Arbeit ist die subjektive Erfahrung von Belastungen im Lehrerberuf

Die subjektive Handlungssicherheit neuer Pflegekräfte auf der Intensivstation im Kontext von Motivation und Selbstwirksamkeit. Ein empirischer Vergleich zwischen traditioneller Einarbeitung in der Berufspraxis und einem ergänzenden simulationsbasierten Se

Das Thema fachliche Einarbeitung auf der Intensivstation ist auf nationaler Ebene ein bislang wenig erforschtes Gebiet. Die Thematik ist jedoch im Hinblick auf den Fachkräftemangel in Pflegeberufen von großer Bedeutung. Die reale Berufspraxis dient bisher vornehmlich als Lernumgebung für die Erreichung von Handlungssicherheit in neuen Arbeitstätigkeiten. Der Lernort Praxis weist auf Grund der Fokussierung auf die Patient:innenversorgung aus pädagogischer Sicht jedoch kritische Punkte auf, da Lernen dort nur nebensächlich erfolgen kann. Daher ist an einer großen Klinik in Norddeutschland seit Herbst 2019 ein simulationsbasiertes Seminar etabliert worden mit dem Ziel, neue Pflegekräfte auf der Intensivstation in der Erlangung von Handlungssicherheit in diesem spezifischen Arbeitsbereich zu unterstützen. Der lernförderliche Effekt simulationsbasierter Lernarrangements wurde bisher vornehmlich international nachgewiesen. Die Datenlage im Kontext von Simulationen im Rahmen von Einarbeitung ist besonders in Deutschland noch unzureichend. Diese Forschungslücke versucht diese Arbeit zu schließen.

Strukturen und Rahmenbedingungen des Vorbereitungsdienstes für das Lehramt an berufsbildenden Schulen. Ein bundesweiter Vergleich

Das deutsche Bildungssystem ist vom Föderalismus geprägt, woraus eine auf Landesebene geregelte Bildung der Berufsschullehrkräfte einher geht. Aufgrund der Verpflichtung der Bundesländer entsprechende Hochschulabschlüsse aus anderen Ländern zwecks der Förderung von Mobilität anzuerkennen, sind die Strukturen und Rahmenbedingungen des Vorbereitungsdienstes in den einzelnen Ländern sowohl für Studierende und Absolventen als auch für ausbildende Institutionen von hoher Relevanz. Daher wird im Rahmen dieser Bachelorarbeit ein Versuch unternommen die Frage "Worin unterscheiden sich die Strukturen und Rahmenbedingungen des Vorbereitungsdienstes für das Lehramt an berufsbildenden Schulen in den deutschen Bundesländern?" zu beantworten. Anhand von ausgewählten Kriterien, wie beispielsweise der Dauer, der Ausbildungsorte und der Zweiten Staatsprüfung werden die Strukturen und Rahmenbedingungen der Vorbereitungsdienste in den einzelnen Bundesländern zunächst dargestellt. Hierfür werden im Rahmen einer qualitativen Inhaltsanalyse neben Informationen sowohl der politisch verantwortlichen als auch der ausbildenden Institutionen insbesondere die rechtlichen Vorgaben der Länder für den Vorbereitungsdienst und die Zweite Staatsprüfung zugrunde gelegt. Die Ergebnisse der Analyse zeigen, dass die Strukturen und Rahmenbedingungen deutschlandweit von Diversität geprägt sind. So variiert beispielsweise die Dauer des Vorbereitungsdienstes zwischen zwölf und 24 Monaten. Die angehenden Lehrkräfte besuchen neben ihrer Ausbildungsschule unterschiedliche weitere Lernorte. Die Zweite Staatsprüfung unterscheidet sich unter anderem in der Zusammensetzung der Prüfungsteile. Gleichwohl gibt es zwischen den Vorbereitungsdiensten einige Parallelen. So ist in allen Bundesländern ähnlich strukturierter Ausbildungsunterricht vorgesehen und es besteht in der Regel die Möglichkeit den Vorbereitungsdienst in Teilzeit zu absolvieren.

Vorzeitige Vertragslösungen und Ausbildungsabbrüche in der dualen Berufsausbildung.

Im Rahmen dieser Forschungsarbeit wird das Thema »Vorzeitige Vertragslösungen und Ausbildungsabbrüche in der dualen Berufsausbildung aus der Perspektive der Lehrkräfte an berufsbildenden Schulen« bearbeitet. Die vorzeitigen Vertragslösungen und Ausbildungsabbrüche stellen ein wesentliches Merkmal für die bildungspolitische Diskussion dar. In diesem Zusammenhang werden die Berufsschullehrkräfte bisher nur in geringem Maße beachtet. Aufgrund dessen wird in dieser Arbeit die Perspektive der Lehrkräfte gesondert untersucht. Die Lehrkräfte nehmen durch den Bildungsauftrag und die Nähe zu den Auszubildenden sowie durch den Lernort berufsbildende Schule eine relevante Position im Kontext von vorzeitigen Vertragslösungen und Ausbildungsabbrüchen ein. Die Perspektive der Lehrkräfte zu vorzeitigen Vertragslösungen und Ausbildungsabbrüchen wird qualitativ untersucht, indem mit 16 Lehrkräften von berufsbildenden Schulen Experteninterviews geführt wurden. Die zentralen Ergebnisse dieser Untersuchung lauten, dass die betrieblichen und die auf die Auszubildenden bezogenen Beweggründe die Hauptursachen von vorzeitigen Vertragslösungen und Ausbildungsabbrüchen aus der Perspektive der Lehrkräfte bilden. Besonders betont wird unter den betrieblichen Gründen beispielsweise die Ausbildungsqualität. Des Weiteren stellte sich bei der Studie heraus, dass insbesondere durch die Lehrkräfte die Präventionsaspekte als kennzeichnend für das Themengebiet herausgestellt werden. Die Lehrkräfte an berufsbildenden Schulen fungieren als ein wichtiges Element in Form einer beratenden Instanz bei vorzeitigen Vertragslösungen und Ausbildungsabbrüchen.

Vocational Education and Training in Russia

The quality of the Vocational Education and Ttraining (VET) is directly connected to the skills of the work force. A well-functioning VET system ensures the ability of the human resources to match the needs of a national labor market. The Russian system of VET is currently facing serious challenges. The non-tertiary VET confronts a low recognition in the society and an unwillingness of the young people to participate in it. As well as many other counties, searching for the best solutions for the further development of the national VET system, Russia demonstrates interest in the German experience. In the recent years, several projects between Russia and Germany were launched with a purpose to adopt dual structures into the Russian VET system. The aim of this paper is to present a profound overview of the current development of the Russian VET system as well as to discuss a potential of the education transfer in the eld of VET, more precisely, of the German dual structures into the Russian VET system. More precisely, the paper focuses on the question, in what form and to what extend the dual approach is being integrated in the Russian education system and what the future perspectives of its further development are.

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